Wölfe
verständigen sich überwiegend durch Mimik.
Während
Hunde durch vielfältiges Gebell Stimmungen und
Absichten ausdrücken, kommuniziert der Wolf in
mehr als 60 Gesichtsausdrücken mit seinen Artgenossen.
Zu einer auf äußerlichen Signalen basierenden
Verständigung, wie die Wölfe sie praktizieren,
sind moderne Hunderassen heute nicht mehr in der Lage.Hunde
zeigen ihre Emotionen mit unterschiedlichem Gebell.
Urhunde konnten vermutlich
nicht bellen , ihr Kehlkopf war zu flach.
Der australische Dingo oder der zentralafrikanische
Basenji haben heute noch einen urtypischen flachen Kehlkopf,
und können daher nicht "Lautstark" bellen.
Diese Hunderassen heulen oder jaulen.Durch eine Erbgutanalyse
von Hund und Wolf sind schwedische und amerikanische
Evolutionsbiologen zur Überzeugung gelangt, dass
der Ur-Hund zwar tatsächlich vom Wolf abstammt,
doch schon vor rund 135.000 Jahren geboren worden ist,
womit er rund zehnmal älter wäre, als bislang
angenommen.
Erst die Züchtung
brachte unsere Hunde zum Bellen.
Im Gegensatz zu Wölfen geben unsere Hunde ihre
Stimmung überwiegend bellend kund.
Einen entscheidenden
Anteil an dieser Entwicklung hat vermutlich der Mensch.
„Offensichtlich
starteten unsere Vorfahren vor Urzeiten eine Zucht,
um möglichst laute und häufig bellende Hunde
zu bekommen“, meint der amerikanische Psychologe
und Hundeexperte Stanley Coren.
„Unsere Studien deuten darauf hin, dass auch
die Domestikation eine entscheidende Rolle gespielt
hat“, ergänzt Dorit Feddersen-Petersen von
der Universität Kiel. Seit vielen Jahren untersucht
die Tiermedizinerin das Bellverhalten von Caniden.
Ihre Ergebnisse bestätigen die bereits 1971 vom
bayerischen Canidenforscher Erik Zimen entwickelte These:
Bellende Hunde sind das Resultat der Domestikation von
Wölfen vor vielen Tausend Jahren.
Vorteilhafte Gene ?
In langjährigen Studien fanden die amerikanischen
Psychologen John Scott und John Fuller heraus, dass
der Drang zum Bellen offensichtlich in einem oder mehreren
dominanten Genen verankert ist. Alle Hunde, die diese
Erbanlage in sich tragen, bellen häufiger und gern.
Die Eigenschaften übertragen sie auch auf alle
Nachkommen.
Zahlreiche Haustierforscher
sehen im Bellen keinerlei kommunikative Funktion.
Die Hundelaute sollen lediglich den Erregungszustand
der Tiere widerspiegeln. Häufiges Bellen wäre
demnach vor allem ein Zeichen von Stress. Eine alternative
Erklärung, wie denn nun die Vierbeiner miteinander
kommunizieren, haben die Kritiker allerdings nicht.
Während Wölfe
sehr monoton Laut äußern, entwickeln unsere
Hunde bis zu sechs verschiedene Laut-Typen, die ihrem
Menschen und den Artgenossen gelten.
Da gibt es neben dem bekannten Droh- und Warnbellen
das kindliche Bettelbellen, die Auforderung zum Spiel,
ein Freudengebell während des Spiels und ein Bellen
, mit dem Hunde Unbekanntes anzeigen.
Nach Hunde-Expertin Feddersen-Petersen , lassen sich
einige Laute unterscheiden:
- In den ersten ein bis zwei Wochen machen sich Welpen
mit dem so genannten infantilen Bellen bemerkbar.
Die jungen Hunde verwenden es vor allem, um das Muttertier
zum Säugen zu bewegen. Meist verschwindet der
Laut nach einem Monat.
- Spielbellen klingt sehr melodisch und klanghaft.
Die Laute sind variabel und verschieden ausgeprägt,
begleitet von lustvollem Hopsen, Hinwerfen und Wälzen.
- Spielaufforderungsbellen ähnelt dem Spielbellen.
Es ist etwas lauter und an der Haltung gut zu erkennen:
Der Vorderkörper liegt tief auf dem Boden.
- Bei raueren Kampfspielen ist das Bellen nicht mehr
melodisch, sondern sehr geräuschvoll. Die Tiere
sind stark erregt. Häufig folgt ein warnendes
Knurrfauchen.
- Droh- und Warnbellen sind noch tiefer als die Laute
im Kampfspiel. Damit wollen die Hunde ihre Rangordnung
oder ihr Territorium verteidigen. Auffallend ist die
steife Körperhaltung der Vierbeiner.
Nicht alle Hunderassen verwenden das ganze Bell-Repertoire.
So verwenden Terrier einige wenige, weitgehend stereotype
Laute, während der Münsterländer einen
durchaus reichhaltigen Sprachschatz entwickelt hat.
Hunde
werden nicht heiser, weil sie viel bellen können
?
Bellende Hunde können heiser werden .
Zitat:"Unser Nachbarhund wird schon heiser - ungefähr
nach einer Woche. Sein Frauchen fährt nämlich
genau 10 Tage im Jahr ohne ihn in Urlaub. Allerdings
hält ihn seine Heiserkeit nicht davon ab, weiterzubellen,
er wechselt nur die Stimmlage."
Nachts nimmer, tags immer:
Hundegebell ist in einem Wohngebiet in der Nacht verboten,
tagsüber muss es dagegen auch an Sonn- und Feiertagen
geduldet werden.
Stetes, Bellen, Kl�ffen
/rk |